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Jatrophaöl

nachhaltige Brückentechnologie als Teil der Mobilitätswende

TECHNIK


Eine annähernd CO2-neutrale Brückentechnologie basierend auf nachwachsenden Rohstoffen, die bestehende Technologien nutzt, kann das  Szenario des globalen Klimawandels ohne massive, langfristige Investitionen zeitnah verhindern. Pflanzenöle eignen sich aufgrund ihrer chemisch-physikalischen Ähnlichkeit mit fossilem Erdöl besonders als Brückenkraftstoff, da sie sich mit überschaubarem Aufwand in die bestehenden Infrastrukturen integrieren lassen. Besonders das Öl der mehrjährigen Pflanze Jatropha Curcas Linn. (im weiteren „JCL“ genannt) bietet hier einen realisierbaren Lösungsansatz. Statt das Öl der Jatropha als sog. FAME direkt als Kraftstoff zu nutzen, eignet es sich hervorragend als Rohstoff für die Produktion einen hochwertigen, paraffinischen Diesels der Norm EN15940 - konkret: HVO100. Seit dem Frühjahr 2024 ist HVO100 auch in Deutschland für den freien Verkauf freigegeben. Damit ist es möglich, bis zu 90% der CO2-Emissionen von Dieselmotoren einzusparen - ohne Umbauten oder andere technische Anpassungen!
 

ÖKONOMIE  


Als mehrjährige Pflanze bietet JCL der zweiten Generation (Jatropha 2.0) zusätzlich den Vorteil, in der pflanzlichen Biomasse atmosphärisches CO2 für bis zu 30 Jahre zu binden. Dies ermöglicht die Generierung von zusätzlichen Einnahmen durch die Teilnahme am CO2-Zertifikatehandel, was vor allem in der Phase der Etablierung von Anbauflächen für finanzielle Entspannung sorgen kann. JCL-Pflanzen fixieren in den ersten Jahren bis zu 80 Tonnen CO2 pro Hektar und binden dieses für einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren. Bei voller Nutzung der 2 Mrd. Hektar degradierter Böden weltweit wird das Potential von  JCL und anderen Pionierpflanzen mit hohem Ölgehalt deutlich. Die hydrothermale Karbonisierung des vegetativen Pflanzenmaterials erhöht zudem das Treibhausgasminderungspotential zusätzlich, was die Einnahmen weiter steigern kann.  Bei 2 Mrd. Hektar sind theoretisch 160 Mrd. t CO2 für 30 Jahre gebunden!
   

Aus volkswirtschaftlicher Sicht bieten Pflanzenölkraftstoffe zudem den Vorteil der Generierung lokaler Finanzkreisläufe in den Anbauländern und einer Verringerung der Abhängigkeit gegenüber Importen von fossilen Energieträgern. Hier kann auch die Produktion von Hydrierungsanlagen kosten- und energieeffizient angesiedelt werden. Dies ist vor allem für Entwicklungs- und Schwellenländer, die ebenfalls dem globalen Rohölpreis und dessen Schwankungen unterlegen sind, interessant.  Wirtschaftlich und politisch motivierte Migration wird zudem eingedämmt, indem Lebensgrundlagen durch das Entstehen von Arbeitsplätzen geschaffen und so die negative Prognose von Schwellen- und Entwicklungsländern gestoppt und sogar umgekehrt werden kann.  
 

Des Weiteren ergeben sich durch den Jatropha-Anbau zusätzliche (Neben-)Produkte, die die lokale, regionale oder nationale Wertschöpfungskette des jeweiligen Anbaugebietes zu vervollständigen helfen und somit zusätzlich zur Nachhaltigkeit nach dem
Cradle-to-Cradle Prinzip beitragen.
 
ÖKOLOGIE 


Pflanzenöle als Basis für paraffinische Kraftstoffe bieten nicht nur den Vorteil der Reduktion des CO2-Ausstoßes durch ihre Nutzung, auch in puncto direkte Emissionen bieten solche Kraftstoffe erhebliche Vorteile. So entstehen bei der Verbrennung von HVO100 deutlich weniger Rußpartikel und Schwefel- und Schwermetallemissionen. Bei Betrachtung cradle-to-grave bewegt sich die CO2-Minderung nahezu gen 100%.

JCL steht nicht in Konkurrenz zu Futter- oder Nahrungspflanzen; ganz im Gegenteil:  Der Anbau regeneriert durch Monokulturen ausgelaugte Böden, die später wieder für den Anbau von Nahrungspflanzen genutzt werden können. Zudem entstehen im Anbau und der Verarbeitung kaum Abfallprodukte, sodass die Kultivierung und Nutzung von JCL auch kritischen Vertretern konkurrierender Denkansätze annähernd keine Angriffsflächen bieten.

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ÖKOLOGISCHE ASPEKTE

  • Bildung von CO2-Senken im Anbaugebiet von Jatropha

  • O2-Produktion beim Anbau von Jatropha

  • Verminderte CO2- (und NOx) Emission im Betrieb von Verbrennungsmotoren

  • verringerter Feinstaubausstoß

  • keine Wassergefährdung im Umschlagbetrieb von Jatrophaöl

  • geringer Energiebedarf bei der Produktion von Jatrophaöl

  • Regenerierung verarmter Böden (weltweit in Summe 2 Mrd ha!)

  • minimaler Einsatz von Pestiziden

  • i.d.R. keine Bewässerung notwendig

  • Presskuchen für Biogasproduktion geeignet

  • Erhöhung der Biodiversität

  • keine umweltgefährdenden Abfälle

  • hohe Handbarkeitssicherheit bzgl. Feuerschutz

  • autarker Anlagenbetrieb auf Basis der eigenen Kraftstoffproduktion

  • klimapositive Ökobilanz in Bezug auf die vollständige Wertschöpfungskette

SOZIALE UND ÖKONOMISCHE ASPEKTE

  • Aufbau neuer lokaler Wirtschaftszweige

  • politische Stabilisierung von Anbauregionen

  • Schaffung von Arbeitsplätzen im Anbaugebiet

  • Minderung von Migrationsgründen

  • Verringerung der Abhängigkeit von OPEC Ländern

  • Positive Bilanz im CO2-Zertifikatehandel

  • Subvention in der Anlaufphase durch Entwicklungshilfe-Fonds möglich

  • Kostenminimierung durch Beibehaltung vorhandener Infrastrukturen

  • Überschaubare Zeitleiste Anbau – Ernte – Handel

  • langfristige Verringerung von Entwicklungshilfebedarfen

  • Unabhängigkeit von Erdölpreisschwankungen oder anderen Energiepreisen

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