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Globale Defossilisierung

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Stellen wir uns aber - so banal wie realistisch - den Besitzer eines Überlandbusses in Marokko oder Indonesien vor, der seit Jahren oder Jahrzehnten mit seinem Vorkammer-Diesel die Familie ernährt. Stellen wir uns ferner die indische Mittelstandsfamilie vor, für die heute mit einem Durchnitts-Monatseinkommen von knapp über €150,-- erstmalig die Errungenschaften des wirtschaftlichen Wachstums ihres 1.2-Milliarden-Volkes in geifbare Nähe rücken.

Werden die Menschen in diesen Ländern den gleichen Weg der Defossilisierung über komplexe und in erster Linie kostspielige, technische Lösungen im Bereich der individuellen Mobilität gehen, wie die reiche, westliche Gesellschaft mit einem über zehnmal höheren Durchschnittseinkommen? Hat die Dekarbonisierung dort den gleichen Stellenwert, wie hierzulande? Diese Fragen dürften sich von alleine beantworten. Siehe Artikel von Wolfgang Gomoll bei efahrer.com vom 09.02.2020

 

Sofern Klimaschutz eine radikale Veränderung der Lebensgewohnheiten bei gleichzeitig sozial unverträglichen Maßnahmen bedeuten, kann davon ausgegangen werden, dass selbst moderate Regierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern entweder das wirtschaftliche Wohlergehen ihres Volkes priorisieren, oder sich nur bis zur nächsten Wahl halten dürften - sofern sie nicht heute schon über autokratische Regierungssystem verfügen, die sich den UN-Nachhaltigkeitszielen* verweigern.

 

Alleine an Indien als größter Demokratie der Welt hängt so großteilig das Schicksal der globalen Klimawende. China, Russland, Brasilien und weitere, bevölkerungsreiche Staaten bieten ähnliche Potentiale - verfügen allerdings sogar über billige, fossile Brennstoffe, von denen mutmaßlich so lange nicht abgerückt wird, bis klimaschutzkonforme Energiequellen bezahlbar, oder sogar preisgünstiger, als Benzin und Diesel sind. Dies gilt im Übrigen auch für die größte aller demokratischen Industrienationen USA...

Die westliche Welt setzt bis auf wenige Ausnahmen vollständig auf Elektromobilität als einzigen Beitrag zur weltweiten Defossilisierung im Mobilitätssektor, was jedoch Fragen bzgl. des tatsächlichen Defossilisierungspotentials, der technischen Machbarkeit sowie Wettbewerbsfähigkeit gegenüber fossilen Energieträgern aufwirft.


Der derzeit als Hoffnungsträger gehandelte Wasserstoff bietet nach der stetig wachsenden Erkenntnis, dass Elektromobilität nicht global funktionieren kann, eine von vielen Chancen, unter Beibehaltung existierender Infrastrukturen und Technologien als Basis für Re-Fuels zu dienen. Diese z.B. in Deutschland mit erneuerbaren Energien zu erzeugen ist wirtschaftlich nicht tragfähig. Komplexen Antriebskonzepten; in erster Linie aber der Elektromobilität mangelt es nicht nur an Nachhaltigkeit, sondern aufgrund hoher Energiekosten vielmehr an Wettbewerbsfähigkeit und der Möglichkeit einer globalen Anwendung.
Ein Umdenken zugunsten einer realistischen Energiewende für die Mobilität von Morgen muss zeitnah und vor allem global stattfinden. In sonnenreichen Schwellen- und Entwicklungsländern bieten sich bisher ungenutzte Potentiale, sie als Produktionsstandorte in eine globale Defossilisierungsstrategie einzubeziehen und Kreislaufwirtschaften mit dem Ziel des Aufbaus eines nachhaltigen Export-Geschäftsmodells zu etablieren.


So wird mit einfachen Mitteln der Nachhaltigkeitsgedanke gelebt. Den komplexen Antriebskonzepten wie Elektromobilität mangelt es hingegen an Nachhaltigkeit.

Was kommt "danach", oder können die Weichen schon heute in Richtung einer nachhaltigen Mobilität gestellt werden?

Ein Umdenken zugusten einer realistischen Energiewende für die Mobilität von Morgen muss stattfinden.

Jetzt.

Weltweit.

Die Rettung des Klimas durch die Reduktion von klimaschädlichen Emissionen - in erster Linie Kohlendioxyd -  ist eine globale Aufgabe unserer und der nachfolgenden Generationen, die Einigkeit bei den  Maßnahmen und ein kompromissloses, aber auch überall funktionierendes Vorgehen im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken erfordert.

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